#04 - Adresys - Dein Shirt holt Hilfe!
Shownotes
Dein Shirt holt Hilfe!
Intelligente Textilien sind in der Lage, Unfälle zu erkennen und Helfer per App zu alarmieren. Deshalb sollte jede Person, die allein arbeitet – und wenn es nur für Minuten ist – diese Technik zu ihrem eigenen Schutz nutzen. In Podcast #04 von „Nicht ganz ungefährlich“ spreche ich mit Nicole Burtscher und Michael Altenbuchner über „Angel React“, das neben der Erkennung von Stürzen auch auf Elektrounfälle spezialisiert ist. Es geht aber nicht nur um die Technik. Wir sprechen auch über das richtige Mindset. Denn Unfälle passieren! Sie klein zu reden, erhöht nur die Chance, dass ein größerer Unfall möglich wird.
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„Nicht ganz ungefährlich“ ist der Podcast der Fachzeitschrift Arbeitsschutz – aber sicher. Macher der Arbeitsschutzbranche sprechen hier erstmals über ein Thema, das ihnen besonders wichtig ist. Und das ist „Nicht ganz ungefährlich“ für Host Dietmar Bleck und seine Gäste. Was euch erwartet: Ein Gespräch - persönlich und authentisch. Eine Geschichte, die ihr so noch nicht gehört habt. Hintergrundinformationen aus erster Hand, von Menschen, deren Leidenschaft und Profession der Arbeitsschutz ist.
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„Nicht ganz ungefährlich“ entsteht in Kooperation mit bleck.works – Dietmar Bleck und wird produziert von Podcastliebe, der Full Service Podcast Agentur.
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Transkript anzeigen
NGU04.mp3
Sprecherin Intro: Hallo und herzlich willkommen. Ihr hört nicht ganz ungefährlich den Podcast der Fachzeitschrift Arbeitsschutz. Aber sicher. Hier sprechen die Macher der Arbeitsschutzbranche das erste Mal über ein Thema, das ihnen besonders wichtig ist. Und das ist nicht ganz ungefährlich für euren Host. Dietmar Bleck und seine Gäste.
Sprecherin Intro: Und los geht's.
Dietmar: Hallo, ich bin heute bei Adresis in Salzburg. Ich unterhalte mich mit Nicole Burgener und Michael Altenbuchner über automatisierte Notfallsysteme und ihre Bedeutung für den Arbeitsschutz heute und in Zukunft. Und dann haben wir noch Louis bei uns. Louis ist ein sehr leidenschaftlicher. Leidenschaftlicher ist er wahrscheinlich auch. Er hat null Leidenschaft, ist ein sehr leidensfähiger und schweigsamer Kollege. Aber dazu später mehr. Als erstes. Nicole, sei so nett und stell dich kurz vor.
Nicole: Hallo, Ich bin die Nicole. Ich bin seit fünf Jahren im Unternehmen und ich arbeite im Bereich Marketing und Vertrieb.
Dietmar: Und jetzt zu dir, Michael. Wer bist du und was machst du?
Michael: Ich bin der Michael. Bin schon etwas länger im Unternehmen, elf Jahre und gehöre schon etwas zum älteren Eisen. Alt würde ich sagen und bin für das Entwicklungsteam hier in Salzburg verantwortlich.
Dietmar: Nicole Wer ist Adresis und wofür steht ihr?
Nicole: Ja, Adr esis sind 25 Kollegen und Kolleginnen. Wir sind schon über 30 Jahre alt, aber fühlen uns einfach noch wie ein Start up. Okay, wir wurden vor zehn Jahren von Omicron Electronics gekauft und sind im Bereich Energietechnik unterwegs gewesen. Dort gibt es einfach Prüfgeräte, die gefährliche elektrische Spannungen ausgeben. Und wir haben uns einfach angeschaut, Wie können wir die Personen, die in diesem Arbeitsumfeld tätig sind, wie können wir die unterstützen, wenn was passiert? Und so war unser Weg hin zu dem Thema Arbeitssicherheit intelligente Notfallsysteme und.
Dietmar: Das Ergebnis ist angelreject. Genau. Sagst du was dazu, Michael? Was ist angehakt?
Michael: Ja, also vielleicht als erstes Punkt. Was ist es nicht? Es ist kein Schutzsystem, also es schützt nicht vor Gefahren, sondern das leistet halt zusätzliche Unterstützung und Hilfe im Falle eines Unfalles. Also wir haben ein automatisiertes Notfallsystem, wo automatisch im Falle eines Stromunfalls oder auch eines Sturz oder Regungslosigkeit Falles automatisiert eine Nachricht oder mehrere Nachrichten an Notfallkontakte gesendet werden können. Und die, die können dann auf diese Nachrichten reagieren und die ersten Hilfemaßnahmen einleiten, sofern sie notwendig sind.
Dietmar: Also das war heute, als ich Lewis unter Strom setzen durfte und dann das Handy von Lewis, seinem Freund, geklingelt hat und gesagt hat Achtung, Achtung! Lewis, ist irgendwas Schlimmes passiert oder kann was Schlimmes passiert sein?
Michael: Genau. In dem Fall hast du den einen Stromunfall simuliert. Das heißt, es ist Strom durch den Körper geflossen. Und aufgrund dessen haben wir einen Notfall erkannt, einen Elektrounfall erkannt und Alarmierung an den Notfallkontakt geschickt. Also da gibt es unterschiedliche Alarmierungsarten, SMS und Email und zusätzlich gibt es einen automatisierten Sprach anruf, damit man diese Informationen auch nicht überhören oder übersehen kann.
Dietmar: Auch wenn man da ein Handy benutzt. Das hat ja nichts damit zu tun, dass man oder dass man glaubt, man könnte sich auch mit einem Handy schützen. Das sind ja zwei völlig verschiedene Dinge. Ja, also.
Michael: Es gibt natürlich einige Systeme am Markt, Mitbewerber auch im Falle des Elektrounfalls sind wir die einzigen, die das anbieten. Also das ist auch patentrechtlich entsprechend geschützt, dass wir das können. Für Sturz und Regungslosigkeit gibt es viele andere Anbieter in dem Bereich, die das auch mit einer reinen App Handy App probieren oder anbieten. Für uns ist es halt so Wenn du dein Handy nicht am Körper trägst oder nicht mehr an dein Handy kommst im Falle des Falles, dann hilft dir das Handy natürlich auch nicht viel. Und deswegen haben wir eine eine hardwaregestützte Lösung entwickelt, die immer am Shirt, an diesem Smart Shirt, das wir entwickelt haben, getragen wird. Das ist eine kleine Elektronik drauf, die mit der mit einem Handy, mit mit einer App verbunden ist. Und über die Bluetooth Verbindung wird dann diese Alarmierung abgesetzt. Voraussetzung auch da ist natürlich, dass man ein WLAN oder GSM Empfang haben muss, damit die Alarmierung auch nach draußen gehen kann, dann vom Handy weg.
Dietmar: Ganz abgesehen davon, dass ich auch kein einziges Handy kenne, was irgendwie solche Stromereignisse irgendwie kundtun würde.
Michael: Ja, also für Strom und Felder gibt es so was definitiv nicht. Für für Sturz und Regungslosigkeit würde es auch andere Produkte geben. Oder Apps. Aber natürlich nicht für für Stromunfälle. Das kann man physikalisch so nicht messen.
Dietmar: Nicole Für wen ist denn angelegt ein Must have? Oder wie sieht für dich der ideale Nutzer aus? Ja, es gibt.
Nicole: Eigentlich eine ganz, ganz breite Basis. Also wir sind da einfach im Bereich von Alleinarbeit oder von mobilem Arbeiten. Unser Fokus ist jetzt auf die Elektro und Energiebranche und auf die Industrie. Aber ein ganz klassisches Beispiel zum Beispiel ist eine Person, die im Facility Management arbeitet, in einem Industrieunternehmen. Ich sag mal, morgens trifft man sich im Büro, trinkt noch einen Kaffee und dann ist sie einfach den ganzen Tag irgendwo auf dem Betriebsgelände unterwegs. Man weiß eigentlich gar nicht so genau, wo die ist, was sie tut. Vielleicht kommt sie zum Mittagessen wieder zurück ins Büro. Aber einfach diese Zeit, die die Person alleine unterwegs ist, das ist genau dort, wo was passieren könnte und wo wir dann einfach unterstützen können. Und gleichzeitig haben wir mit unserem Schichtsystem, das eben auch noch Elektrounfälle erkennen kann, richten wir uns noch mal ganz speziell an die Elektro und Energiebranche. Also ich sag mal, man fährt zu zweit morgens auf eine Baustelle zum Beispiel. Aber das heißt ja nicht, dass man wirklich dann auch immer die ganze Zeit zu zweit unterwegs ist. Meistens ist einer oben links, der andere unten rechts und da können wir dann einfach auch noch mal unterstützen, falls da was passiert. Genau, also dieses ganze Thema Alleinarbeit und vor allem, wenn man nicht mehr in Ruf und Sichtweite ist, um selber Hilfe zu verständigen, wenn einem was passiert.
Dietmar: Und ich habe da mal drüber nachgedacht und bin eigentlich zu dem Ergebnis gekommen, dass diese Alleinarbeit eigentlich viel häufiger vorkommt, als man da eigentlich dran denkt. Also man denkt immer so ja, das ist ja immer irgendwie einer da. Aber wenn man mal ein bisschen länger drüber nachdenkt, dann kommt man zu genauso vielen Fällen, wo eigentlich keiner da ist.
Nicole: Genau. Also das ist ganz klassisch. Ich sag mal so, vielleicht hat man einfach Arbeitszeiten, die außerhalb sind, also Schichtarbeit. Man ist im Service unterwegs, man geht mal noch schnell auf eine Baustelle, abends guckt nach dem Rechten. Genau, im Facility Management. Man ist einfach unterwegs. In einem Energieversorgungsunternehmen sind die Leute auch zum Teil unterwegs. Also es ist wirklich ein ganz, ganz breiter Blumenstrauß, wo allein Arbeit sein kann.
Dietmar: Hast du im Outdoorbereich so Förster oder oder Waldarbeiter oder oder so was? Ja, auch denkbar.
Nicole: Ja, genau. Also wirklich, es kann in allen möglichen Situationen sein. Forstwirtschaft, Landwirtschaft. Es ist sehr, sehr breit im Prinzip, wo man über das Thema Alleinarbeit spricht. Und wenn dort Unfälle passieren, zum Teil sind die gar nicht so schwer. Aber dadurch, dass die Person nicht gleich gefunden wird oder niemand das mitbekommen hat, können das zum Teil wirklich lebensbedrohliche Verletzungen sein, weil einfach diese Hilfe nicht sofort kommt, sondern die Person liegt da einfach mal mehrere Stunden und wird vielleicht erst am Abend vermisst.
Dietmar: Ist ja irgendwie auch eine Horrorvorstellung für uns alle, oder?
Nicole: Genau, genau, auf jeden Fall.
Dietmar: Und ich denke auch, wenn du einfach auf einer Baustelle abends bist, bis Bauleiter gehst, noch mal irgendwas gucken, ob der Großhändler die Steine geliefert hat oder was auch immer. Wie schnell ist man da auch irgendwo in Bereichen, wo es halt nicht perfekt ausgeleuchtet ist, wo man mal hinfällt und noch ein letztes Mal über das Handy zu reden, wo ich entweder gar nicht an mein Handy ran komme oder das sonst wo durch die Gegend fliegt und ich das eh nicht mehr erreiche, um um irgendwie selber mich noch noch jemanden zu informieren oder zu alarmieren. Ja, das ist eigentlich ein Bereich, über den wir noch zu wenig nachdenken, oder? Genau.
Nicole: Und vor allem eben, wie du gesagt hast, ich gehe noch schnell auf die Baustelle. Da gebe ich natürlich niemandem Bescheid. Das mache ich vielleicht auf dem Heimweg noch. Und gerade dieses Ja, ich mache das noch schnell, schnell. Dort wird halt einfach auch die Unfälle passieren. Und wer vermisst mich? Vielleicht dann zu Hause irgendwann jemand. Aber wenn du irgendwo.
Dietmar: Auf Montage bist, dann wird es schon richtig kritisch. Und teilweise weiß man ja auch gar nicht. Manchmal ist man ja auch von so situativen Dingen. Du wirst angerufen, du sollst noch irgendwas machen und dann machst du das halt und das weißt du. Aber außer dir niemand, dass das noch auf deiner Agenda steht.
Nicole: Genau. Und und dort wollen wir. Diese Menschen wollen wir genau unterstützen, wenn wir sagen das ist sehr, sehr gefährlich, auch dort einfach irgendwo zu liegen, keine Hilfe zu bekommen.
Dietmar: Kannst du, weil das ging glaube ich am Anfang so ein bisschen unter angelegt sind. Ja, kann ich als als eine Lösung haben, die ich mir irgendwie selber an die Kleidung stecke. Ich kann aber auch Shirts haben, in denen sozusagen ein Bestandteil ist.
Nicole: Also wir haben im Prinzip drei Ausbaustufen. Es gibt das Clipsystem, das Clipsystem. Kann man sich einfach an den Gürtel stecken. Das ist eine Elektronik, die ich mir an den Gürtel stecken kann. Die kann Sturzunfälle und Regungslosigkeit erkennen. Also ich sage mal sehr universell einsetzbar, einfach mal allgemein Arbeit ganz allgemein. Dann haben wir das System. Themen. Das ist auch eine Elektronik, die ich an einen Smart Textteil geben kann, also an ein intelligentes Arbeitshirt. Die erkennt auch Regungslosigkeit und Stürze, aber zusätzlich noch Elektrounfälle. Dieses Shirt ist quasi Gepimpt voller Elektronik und kann deswegen Elektrounfälle erkennen. Und das hat was mit.
Dietmar: Dem Bizeps zu tun, oder? Du kannst es doch verraten. Was hat das mit dem Bizeps zu tun?
Nicole: Genau dort ist es einfach sehr, sehr wichtig, dass dieses T Shirt sehr gut sitzt, weil wir über Elektroden in den Bündchen am Oberarm eben erkennen können, ob ein Elektrounfall passiert, weil wir einfach einen Spannungsabfall technisch messen. Und damit wir diesen Spannungsabfall erkennen, müssen eben die Bündchen eng sitzen am Oberarm. Das heißt, man muss einmal den Bizeps messen, wenn man so ein Shirt kaufen möchte.
Dietmar: Die gibt es dann auch ganz normal gebrandet mit Firmenlogo und allem. So genau.
Nicole: Verschiedene Farben. Mit Firmenlogo wie man es möchte, kann man auch ganz normal in der Haushaltswäsche waschen.
Dietmar: Ah, cool. Willst du Michael schon was zur nächsten Ausbaustufe sagen zu diesem Watchdog? Logische Weiterentwicklung.
Michael: Genau logische Weiterentwicklung und eigentlich ursprünglich der Grundgedanke des Produkts, dass man nicht nur eine Alarmierung haben, sondern auch im Falle des Falles den Stromkreis unterbrechen können. Das hat jetzt die Entwicklung doch ein bisschen länger gedauert, als wir geglaubt haben. Aber vor zwei Wochen hatten wir den offiziellen Launch vom sogenannten Watchdog, der auch einen Stromkreis unterbrechen kann. Also der kann mit einem Zusatzgerät in einen Notauskreis zum Beispiel in einem Labor eingebaut werden. Oder auch, weil unsere Mutterfirma, die Firma Omicron, ja Weltmarktführer im Bereich der Prüfgeräte in der elektrischen Energietechnik ist, auch für Prüfgeräte verwendet werden, um im Falle einer aktiven Prüfung und eines Stromunfalls auch das Prüfgerät abzuschalten.
Dietmar: Also als Laie würde ich sagen, das ist so ein FI Schutzschalter to go. Und was sagst du als Experte dazu?
Michael: Ja, es ist. Es ist ähnlich. Es ist ähnlich. Ja. Ein Schalter hat ist ein sehr gutes Ding. Hat sie seit 60, 70 Jahren bewährt. Ein Nachteil vom FFI ist, dass er nur Fehlerströme gegen Erde detektieren kann. Wir können jeden Strom durch den Körper detektieren, der gefährlich ist.
Dietmar: Also auch Sachen, die jetzt von Arm zu Arm laufen oder wo ich gar keine Erdung habe.
Michael: Genau. Wenn ich jetzt zum Beispiel zwischen zwei Phasen oder zwischen einer Phase und einem Nullleiter bin, da würde eine FI nicht auslösen können, weil das ist ein klassischer Laststrom. Da würden wir trotzdem detektieren und auslösen.
Dietmar: Und ja, das ist einfach. Es ist ein Gerät, was ich auch bei mir trage, wo ich dann wissen muss als Elektrofachkraft Kraft, wo ich den Zwischenklemme oder wo ich den, wo ich dann die Unterbrechung erzeugen kann.
Michael: Genau. Also bei Prüfgeräten haben wir ein einfaches Kabel, das man direkt anschließen kann. Dann funktioniert das out of the Box genauso für wenn ich ein Labor betreibe. Klassische Reparaturwerkstätten, wo irgendwas repariert wird, wo ich vielleicht auch unter Live Spannung irgendwas messen muss, damit ich den Fehler identifizieren kann. Da kann es direkt in den Notauskreis integrieren mit dieser Zusatzbox, damit es auch den rechtlichen Anforderungen entspricht.
Dietmar: Nicole Wenn du noch mal über deine über deine Kunden nachdenkst oder über die Zielgruppe, wie sieht so dein dein idealer Kunde dein Nutzer aus? Was hat der für ein Mindset? Was ist dem einfach wichtig? Kannst du den mal so ein bisschen konkretisieren?
Nicole: Ja, genau. Also unsere Traumkundschaft sozusagen.
Dietmar: Ja, wunderbar.
Nicole: Genau. Legt auf jeden Fall Wert auf Arbeitssicherheit. Bei uns in den Bereichen geht es ganz stark von Führungskräften aus oder Arbeitssicherheitsverantwortlichen in Unternehmen, die dieses Thema treiben und pushen. Die legen auch oder die haben auch ein Faible für für technische Lösungen. Also die sagen ach cool, ich habe da eine Elektronik und ich habe da eine App und und und und sehe das, die sind auch immer ganz begeistert dabei, das zu testen und mal auszuprobieren, wie das alles auch funktioniert. Aber generell braucht es schon dieses Bewusstsein einfach im Unternehmen, dass es Arbeitsunfälle gibt. Also das ist schon mal ganz wichtig. Und dass aber auch Maßnahmen getroffen werden, um die zu reduzieren und dass man einfach eine offene Kultur hat, um darüber zu reden.
Dietmar: Du meinst eine Fehler oder Unfallkultur, oder? Genau.
Nicole: Genau. Also wir erleben ganz oft, dass wir Aussagen hören wie Bei uns gibt es keine Arbeitsunfälle. Ähm. War es einfach total unrealistisch ist, dann kommt immer ab und zu mal so ein großer Arbeitsunfall und wo dann immer was ganz Schlimmes passiert. Und dann hört man hinterher so, dass alle sagen ja, war ja eh irgendwie klar, Also dieses auch diese Beinaheunfälle oder diesen kleinen Unfälle, die einfach gemeldet werden. Und das ist gerade bei Elektrounfällen ein Problem, weil hier in Österreich gibt es einfach eine Gesetzgebung, dass ich bei jedem Elektrounfall muss ich eigentlich ins Krankenhaus, ich muss ein EKG machen lassen, weil die große Gefahr ist einfach, dass ich Herzkammerflimmern oder Herzrhythmusstörungen bekomme. Aber die Realität ist, dass es einfach niemand macht. Niemand meldet. Sieht in der Statistik super aus. Es gibt fast keine Elektrounfälle, aber die, die dann wirklich in der Statistik sind, das sind so die richtig harten, wo wir über schwere Verletzungen oder Todesfälle dann einfach reden. Und wir haben Feldversuche gemacht. Also wir haben unser Produkt ausgiebig getestet und wir wissen einfach, die Realität ist, es passieren tagtäglich Arbeitsunfälle, müssen wir uns einfach nicht in die Tasche. Lügen ist einfach so, aber dieses Bewusstsein einfach auch zu haben. Ja, es ist da und die kleinen Unfälle, die müssen wir uns anschauen, um einfach größere zu vermeiden. Ist das denn.
Dietmar: Ein Thema, was für dich? Von den Chefs zu den Leuten, die dann wirklich am Strom arbeiten, also von oben nach unten, um es mal dämlich zu formulieren? Ist das ein Thema, was man runtertragen muss die Sicherheit? Oder gibt es auch so eine Gegenbewegung, dass immer mehr jüngere Mitarbeiter einfach sagen Ich möchte gerne diesen Schutz und ich möchte gerne diese Sicherheit Und das widerspricht keiner Coolness oder irgendwas, sondern so ein Sicherheitssystem zu haben, ist einfach eine Selbstverständlichkeit wie ein Arbeitsschuh oder wie ein Helm.
Nicole: Ich glaube, es ist beidseitig. Also zum einen ist es ein sehr großes Vorleben im Unternehmen, die Unternehmenskultur an für sich. Zum anderen ist es gerade bei einer jüngeren Generation, die finden natürlich Elektronik oder sowas, finden die eh super cool oder Handy Apps sind für die ganz normal. Also die haben einfach viel weniger Berührungsängste, sage ich jetzt mal und die finden sowas natürlich auch super und die haben einfach auch noch ein anderes Bewusstsein, wie wenn ich schon 40 Jahre in meinem Job bin und da vielleicht schon den einen oder anderen Unfall hatte. Aber es ging halt immer glimpflich aus. Gott sei Dank. Ja.
Dietmar: Da gibt es ja diesen Gag, wo jemand aus dem zehnte Stock springt und dann auf Etage neun, acht und sieben sagt Was soll passieren? Ich denke, das ist bei euch vielleicht ein Stück weit dann auch so und aber ihr seid an dem Thema dran und auch so dieses dieser, dieses diesen Bewusstseinswandel mitzutragen ist doch auch ein Teil eurer Philosophie, oder? Also diese Sicherheit und diese Sensibilisierung auf das Thema Stromunfälle ist doch einfach was, was ihr sozusagen mit in die Welt tragt.
Nicole: Also das ist unsere Kernaufgabe. Zum einen, weil es Teil unserer Werte ist, dass wir Wissen teilen wollen. Zum anderen können wir mit Angel React einfach auch mal Elektrounfälle aufzeichnen, also auch diese kleinen, vermeintlich harmlosen Elektrounfälle und können einfach sagen Hey, schau, durchschnittlich. Also das zeigen einfach unsere Daten einmal pro Jahr pro Mitarbeitenden passiert einfach. Es ist einfach die Wahrheit. Und dort dann einfach noch mal dieses Bewusstsein zu schaffen, auch diese Transparenz zu haben. Und weil wir eben diese Rettungskette einfach haben zu sagen Hey, meinem Kollegen Michael ist jetzt was passiert. Aber es geht jetzt gar nicht darum, da mit dem Finger auf ihn zu zeigen, sondern eher zu sagen Hey, ich kann jetzt die Hilfe machen und ich kann hinterher schauen, welche Schulungsmaßnahmen gibt es? Kommen diese Unfallarten vielleicht häufiger vor? Was kann ich denn tun, dass solche Unfälle vermieden werden in Zukunft?
Dietmar: Willst du da noch was zu ergänzen?
Michael: Michael Was man vielleicht noch mal verstärken sollte, ist, dass wir oft die Rückmeldung bekommen haben, dass wenn ein Unfall passiert, dann ist die Unfallschwere sehr hoch und kleinere Dinge werden einfach nicht gemeldet. Und wir haben natürlich ein System auch, das dafür eingesetzt werden, um gezielte Schulungen zu machen. Weil wenn auch nur ein kleiner Unfall passiert ist, können wir das detektieren und können wir das melden, Zumindest an einen Notfallkontakt. Der weiß dann, dass es passiert ist. Und wenn das der Notfallkontakt der Vorgesetzte ist, dann hat der auch einen Anlass, sozusagen mit diesem Mitarbeiter eine eine Schulung zu machen.
Dietmar: Und der Watchdog hat auch auch noch. Um noch mal auf den Watchdog zurückzukommen er hat auch auch noch die Funktion sozusagen, ich sage jetzt mal jetzt ganz einfach die schlimme des Unfalls einfach zu minimieren oder die Folgeschäden zu minimieren. Kannst du dazu noch was sagen?
Michael: Genau. Die Unfallschwere hängt maßgeblich vom Stromfluss durch den Körper und von der Einwirkdauer des Stromes ab. Die Stromhöhe oder können wir nicht beeinflussen. Das hängt von der Spannung und von den Widerständen ab, die im System sind. Die Dauer können wir beeinflussen, indem man frühzeitig oder so schnell wie möglich abschalten. Und das können wir mit dem Watchdog machen und damit.
Dietmar: Leben retten und.
Michael: Damit potenziell Leben retten. Genau das ist ja.
Dietmar: Schon mal ein ordentliches Statement.
Michael: Genau das war das Ziel von Anfang an, von diesem Projekt, das wir natürlich gehabt haben.
Dietmar: Ja, das ist, wenn, wie ich es ja sehen durfte, es ist halt, ich sage mal, im besten Sinne unscheinbar. Du hast ein cool aussehendes Gadget, das du dir irgendwo entweder auf dem Shirt oder an die an die Sachen klemmst, die die Funktionen sind auch klar. Wenn man es aber so da liegen sieht in seiner schlichten schwarzen Form mit dem Pfeil drauf, versteht man vielleicht gar nicht die Dimension, die das Thema hat. Das ist halt wirklich bis zur Lebensrettung geht ja.
Michael: Und diese Akzeptanz bei den Kunden zu finden, das ist natürlich eine Aufgabe. Wir haben das System so angenehm wie möglich gestaltet und designt, also angefangen vom Shirt mit dem Gewicht, von der Elektronik, so dass das nicht nach unten zieht.
Dietmar: Wie viel Gramm hat das so grob? Weißt du das aus dem Kopf?
Michael: Ich glaube, es sind 30 50 Gramm irgendwo in der Größenordnung, also kaum merkbar. Man merkt es beim Arbeiten nicht. Das war eines der großen Designziele. Um nicht dann, damit uns den Kunden dann nicht sagen müssen Ja, ist ja nett, aber beim täglichen, bei der täglichen Arbeit behindert es mich, weil das ist.
Dietmar: Ja eh ein Knock out Kriterium für alle solche Systeme, oder wenn das irgendwie nicht komfortabel ist, wenn es nicht gut zu tragen ist, wenn es nicht einfach zu bedienen ist, Ist doch eh rum, oder?
Michael: Das ist auf jeden Fall. Und erschwerend kommt bei uns natürlich auch hinzu, dass das es dich bei der Arbeit nicht schneller macht, sondern nur sicherer. Es ist keine Kostenersparnis, sondern es macht nur sicherer. Das heißt, es gibt keinen großen Anreiz, das zu tragen. Das heißt, es muss natürlich dann die Hürde, das zu tragen, sehr klein sein. Und das haben wir in großen Feldstudien. Also wir haben über 100 Feldtests gehabt, um das zu evaluieren, um auch die Position zu evaluieren, wo es am besten zu tragen ist. Da haben wir einige unterschiedliche Varianten gehabt und schlussendlich hat sich das an der Schulter herauskristallisiert. Als beste Position auch in Deutschland.
Dietmar: Ist natürlich auch ein Riesenthema Fachkräftemangel und auch das Thema, weil du sagst, es macht die Leute nicht schneller, aber der der Schutz der eigenen Truppe, der eigenen Mannschaft und auch dieser Gedanke, dass das wertvolle Mitarbeiter sind, auf die ich aufpassen muss oder um deren Sicherheit ich mich zu kümmern habe, ist doch ein Thema, was in Zukunft nur größer wird, oder Wie seht ihr das?
Michael: Also von dem gehen wir aus und das hören wir auch auf Messen und anderen Gesprächen immer wieder, dass das natürlich immer ein Thema ist. Und so kann man natürlich auch Leute ein bisschen locken und zu sagen Wir schauen auf euch. Das ist ja ein ganz ein wesentliches Statement, wenn man, wenn man so ein Image als Firma auch hat.
Dietmar: Also ich denke, wenn ich eine Ausbildung anfange beim Elektrofachbetrieb und die einen Jungs laufen mit euren coolen angelegt Shirts rum und die anderen halten mit so einem Prüf Schraubendreher, dann hätte ich irgendwann hätte ich irgendwie ich würde bei mir schon so klick machen, welchen Laden ich irgendwie cooler finde und wem ich auch vielleicht mehr vertrauen würde.
Michael: Also den Spannungsprüfer braucht man so und so natürlich, aber mit der Zusatzunterstützung oder im Falle des Falles einer schnellen Erste Hilfe Einleitung ist natürlich schon ein cooles Gimmick. Auch für einen, für eine Firma also.
Dietmar: Die auf der Baustelle der Zukunft ist angelegt ein STANDARD. Junge Leute werden es eh gerne und sofort tragen, aber jetzt müsst ihr weiter erzählen, weil ich erzähle ja nicht euren Text. Also wie geht der Satz, Wie geht der Satz weiter?
Michael: Das ist natürlich die Vision, dass es so weitergeht und und die Akzeptanz oder es zu einer Selbstverständlichkeit wird, dass das System zu tragen.
Dietmar: Da muss man einfach nur sagen, spätestens die Zeit wird es richten. Weil wenn wir uns Generationen vor uns auf ansehen, wie es auf Baustellen aussah, wo was weiß ich, ein falsches Bild von Männlichkeit noch verbreitet wurde, wo Sonnenschutz oder andere Themen Sicherheitsschuhe, Helme und das kann man jetzt unendlich fortsetzen irgendwie als als nicht STANDARD waren oder man das als komisch wahrgenommen hat oder als unmännlich oder weiß der Geier was. Da sind wir ja ein Stück drüber und spätestens die Zeit wird es doch richten, oder? Aber eigentlich soll es ja nicht die Zeit richten, sondern eigentlich soll ja morgen jeder so ein Ding haben.
Michael: Genau. Also Nicole.
Dietmar: Morgen muss jeder so ein.
Speaker5: Oder?
Nicole: Auf jeden Fall. Also ich glaube, es ist ein bisschen ähnlich wie damals die Helmpflicht auf Baustellen oder die kam. Also es war eine Pflicht vorgeschrieben, aber trotzdem hat es gedauert, also solche Themen zu platzieren, um auch dieses Bewusstsein zu schaffen kreieren. Das passiert natürlich nicht von heute auf morgen, das ist uns auch absolut klar. Das heißt, die Kunden, die wir derzeit haben, das sind wirklich auch Unternehmen, die sehr innovativ unterwegs sind, die einen Fokus darauf legen. Aber die große Vision ist natürlich, dass einfach auch in Zukunft zu haben und gerade im Bereich Arbeitsbekleidung, also dass ein Shirt mehr kann wie nur mich bekleiden, das passiert heute schon. Es gibt auch andere Hersteller, die Funktionen in die Arbeitsbekleidung integrieren. Und ich glaube, das ist einfach ein Trend, der in ein paar Jahren total normal ist, dass ein Shirt einfach auch noch Funktionalitäten hat, gerade im Bereich Arbeitssicherheit und dass ich so ein bisschen Two in One habe. Und heute brauche ich halt zwei Sachen und in Zukunft ist das alles in die Arbeitsbekleidung integriert und das wird was sein. Ich glaube, in zehn Jahren ist es völlig normal, dass Kleidung einfach mehr kann. Das sieht man heute schon. Im Sportbereich gibt es schon sehr vieles, wird aber auch ganz sicher in den Arbeitsbereich rüberschwappen.
Dietmar: Ja und wenn es wohin gehört, dann sicherlich in den Bereich Arbeitssicherheit. Also wenn diese Entwicklungen wohin schwappen sollen, dann doch dahin. Genau. Ja, zum Abschluss Was ist euch noch wichtig? Was müssen wir auf jeden Fall noch sagen?
Michael: Also wir wünschen uns natürlich, dass das Sicherheitsbewusstsein in den Unternehmen einen hohen Stellenwert bekommt. Also es ist auch sehr unterschiedlich. Große Firmen haben da natürlich einen sehr großen Stellenwert. Die monitoren auch die Arbeitstage ohne, ohne Unfälle. In kleineren Unternehmen, gerade im Gewerbe ist das ein nicht so wichtiges Thema. Und zusammen mit dem Fachkräftemangel hoffen wir, dass das ein Thema der Zukunft wird, auch für kleinere Betriebe, damit es einfach diesen dieses Bewusstsein und diesen Stellenwert bekommt. Und auch nicht diese. Dieses Image, dass das immer noch so ein bisschen ist, haben wir schon immer so gemacht, ist noch nie was passiert. Warum sollte jetzt auf einmal ein zusätzliches System tragen? Was, was man ja unter Umständen das Leben retten kann?
Dietmar: Und unical, was willst du noch? Außer dass wir Michael alle beipflichten.
Nicole: Kann ich nur beipflichten. Ich glaube dieser Bewusstseinswechsel dauert, aber er ist sehr sehr wichtig und er wird kommen. Und ich finde es schön, dass wir da unseren Teil dazu beitragen können und dass.
Dietmar: Wir ganz vorne dabei sein. Genau. Ja, alternativlos. Was für ein dämliches Wort. Aber in dieser in diesem Zusammenhang absolut wahr.
Michael: Für die Detektion von Stromunfällen Definitiv.
Dietmar: Ja, dann sage ich Danke für das spannende Gespräch an Nicole und Michael. Das war nicht ganz ungefährlich. Der Arbeitsschutzpodcast der Fachzeitschrift Arbeitsschutz Aber sicher. Heute waren meine Gäste Nicole und Michael. Wir haben uns über automatisierte Notfallsysteme und ihre Bedeutung für den Arbeitsschutz unterhalten. Nicht nur der Zukunft, sondern auch der Gegenwart. Idee und Realisation Blackworks Dietmar Bleck im Auftrag des S2Verlags und der Fachzeitschrift Arbeitsschutz. Aber sicher. Postproduktion dieser Folge Stefan Winter für Podcastliebe Musik wie immer Chill Career Bar, New World. Und wir sagen alle zusammen Danke, danke, Danke. Ciao.
Nicole: Tschüss. Ciao.
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