#10 - Sievi - Was macht die Finnen so besonders?
Shownotes
Zur Weihnachtsausgabe von „Nicht ganz ungefährlich“ habe ich mir einen Experten für verschneite Landschaften, zugefrorene See und Rentiere ins Studio K eingeladen. Ich spreche mit Gisbert Thelemann, Geschäftsführer der Sievi GmbH, über Finnland. Unser Thema: „Was macht die Finnen so besonders?“ Gisbert Thelemann berichtet von seinen Erlebnissen vor Ort und mit welchem Handwerksstolz in Sievi, im Nordwesten von Finnland, hochwertige und langlebige Berufs-, Arbeits- und Sicherheitsschuhe produziert werden. Wir bringen Euch in Weihnachtsstimmung. Versprochen!
RESSOURCEN / LINKS
Das Unternehmen: https://www.sievi.com
Sievi auf LinkedIn: https://www.linkedin.com/company/sievi/
Gisbert Thelemann: https://www.linkedin.com/in/gisbertthelemann/
Dietmar Bleck: https://www.linkedin.com/in/dietmar-bleck-77120785/
„Nicht ganz ungefährlich“ ist der Podcast der Fachzeitschrift Arbeitsschutz – aber sicher. Macher der Arbeitsschutzbranche sprechen hier erstmals über ein Thema, das ihnen besonders wichtig ist. Und das ist „Nicht ganz ungefährlich“ für Host Dietmar Bleck und seine Gäste. Was euch erwartet: Ein Gespräch - persönlich und authentisch. Eine Geschichte, die ihr so noch nicht gehört habt. Hintergrundinformationen aus erster Hand, von Menschen, deren Leidenschaft und Profession der Arbeitsschutz ist.
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„Nicht ganz ungefährlich“ entsteht in Kooperation mit bleck.works – Dietmar Bleck und wird produziert von der Podcast-Agentur Podcastliebe.
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Transkript anzeigen
NGU09.mp3
Sprecherin intro: Hallo und herzlich willkommen. Ihr hört nicht ganz ungefährlich den Podcast der Fachzeitschrift Arbeitsschutz. Aber sicher. Hier sprechen die Macher der Arbeitsschutzbranche das erste Mal über ein Thema, das ihnen besonders wichtig ist. Und das ist nicht ganz ungefährlich für euren Host. Dietmar Bleck und seine Gäste.
Sprecherin intro: Und los geht's.
Dietmar: Herzlich willkommen im Studio K. Heute ist alles ein bisschen anders. Mein Gesprächspartner ist zu mir gekommen, hier in den Keller. Und es gibt noch eine weitere Neuheit. Wir nehmen heute vor Publikum auf. Unser Publikum heißt Stefan Berchtold und ist der Herausgeber der Fachzeitschrift Arbeitsschutz. Aber sicher, für die wir diesen Podcast heute hier machen. Schön, dass du da bist, Stefan.
Stefan: Ja, vielen Dank, dass ich dabei sein darf.
Dietmar: Ja, und mein Gast ist Gisbert Telemann, Geschäftsführer von Kiwi in Deutschland. Und unser Thema lautet Was macht die Finnen so besonders? Gisbert, sei so nett und stell dich kurz vor. Ja, erst mal Hallo Dietmar, vielen Dank für die Einladung hier in ein wunderbares Studio. Danke. Ich bin ja total überwältigt. Ja, wie du schon anmoderiert hast. Mein Name ist Gisbert Telemann und ich bin der Geschäftsführer der Kiwi GmbH in Deutschland. Und wir sind eine hundertProzentige Tochter von Kiwi Yalcin Oy. Also daran hört man schon, dass wir ein finnisches Unternehmen sind. Und wir in Deutschland kümmern uns um die Sorgen und Wünsche. Wie sagt man so schön der Dachländer Deutschland, Österreich und der Schweiz. Genau da sind wir die Ansprechpartner für. Sagst du noch ein paar Worte dazu, was du vor Zivi gemacht hast? Gerne! Ich war, bevor ich zu Zivi kam, bei zwei anderen Schuhherstellern, das heißt ich bespiele das Sicherheitsschuh Gebiet schon relativ lange, kenne mich also recht gut auch in der Szene aus. Und wenn ich jetzt so kurz nachdenke, sind es jetzt mittlerweile schon gut 24 Jahre, in dem ich das Thema Sicherheitsschuhe in mir trage. Sagst du was, wo du, wo du herkommst? Geografisch Ja, ich, wie man es vielleicht hört. Ich. Wir sind zwar ansässig im Schwabenländle, aber ich bin kein Schwabe. Ich bin aus dem Ruhrgebiet gebürtig, dort aufgewachsen. Ruhrpottler, Ruhrpott? Ja, woll? Kurzes Kind? Genau. Also in der Nähe von Dortmund. Groß geworden, dass du da bist. Ja, finde ich auch so und wir haben ja schon.
Dietmar: Ich trage so ein bisschen die Sprache in meinem Herzen mit. Wobei ich auch lange Zeit in Niedersachsen in Hannover gelebt habe und da sehr viel dazugelernt habe. Wenn ich mich bemühe, kann ich auch dialektfrei sprechen, dann hört man es mir nicht mehr an, Aber ja, in manchen Situationen bricht es einfach noch aus. Bei mir auch. Also wir sind ja jetzt hier in Trier, da ist man ja weit weg vom Ruhrgebiet. Aber das ich und mich und das Wohl und das, hömma, bleibt einfach für immer in dir. Das ist mit der Muttersprache einfach so gekommen. Aber unser Thema ist ja heute nicht das Ruhrgebiet. Müssten wir auch mal machen. Stefan oder Ruhrgebiet als Thema. Wir finden was. Definitiv. Wir finden, Du hast einige Themen. Ja, ne. Unser Thema heute ist ja Finnland. Erzähl doch mal, wie du mit mit. Du hast ja gesagt 24 Jahre Sicherheitsschuhe. Wie bist du mit mit Zivi in Kontakt gekommen? Das ist eigentlich wie alles, weil sie wie so ein bisschen skurril gewesen. Also ich bin nicht mit Zivis in Kontakt gekommen, Zivis mit mir in Kontakt gekommen. Wenn man die Historie und so ein bisschen sieht, wie lange es sie wie schon in Deutschland gibt, nämlich seit 1991 und der damalige Geschäftsführer, den habe ich mal bei einem Kunden beim Kaffeetrinken in der Küche kennengelernt. Okay, die Termine haben sich überschnitten. Ich war mit meiner Schuhmarke da, er war mit Zivi entsprechend vor Ort und da wir auf dem gleichen Gebiet unterwegs waren, haben wir uns einfach ausgetauscht beim Kaffee, beim Kunden.
Dietmar: Und dann kommt man von Hölzchen auf Stöckchen, wie man so schön sagt. Und dann war es auch so, dass er sagte, ich würde irgendwann gerne mal in Ruhestand gehen. Und ich suche eigentlich einen Nachfolger. Einfach so beim Kaffee, einfach so beim Kaffee rüber gedrückt. Ja, genau so und dann habe ich gedacht, was für ein skurriler Mensch, der mich überhaupt nicht kennt und mir jetzt irgendwie so ein Jobangebot macht und habe das abgeschlagen. Ich hab gedacht, okay, das ist. Ich hoffe, du wirst im Alter nicht so, aber das ist dann. Und der hat einfach nicht locker gelassen. Wir haben uns dann zu unterschiedlichen Gelegenheiten wieder gesehen, ob das die kleine A und A war, ob das bei Hausmessen war und so und er war wirklich daran interessiert. Und irgendwann habe ich mir die Frage gestellt Wenn der so interessiert ist, vielleicht solltest du doch mal dich mit dem Thema beschäftigen. Und dann habe ich langsam angefangen, mich mal mit dem Thema Zivi auseinanderzusetzen und im Endeffekt war es dann hinterher so. Dass ich die Inhaberfamilie kennenlernen durfte. Die haben mich dann eingeladen nach Finnland, um dann auch mal zu prüfen, ob ich denn auch. Jemand sein könnte, der die Geschicke dann in Deutschland lenken kann. Und das hat sich so positiv entwickelt, dass ich jetzt mittlerweile schon über acht Jahre. Die Aufgabenstellung hier erfülle und die Speerspitze für sie wie im deutschsprachigen Raum Österreich Schweiz bin.
Dietmar: Ja und was war dein? Was war dein erster Eindruck, als du dann, wie du gesagt hast, eingeladen wurdest von der Inhaberfamilie? Ich meine, das muss das hast du auch so im Nebensatz nur gesagt. Sie ist ein inhabergeführtes Unternehmen. Korrekt. Das war für mich auch ganz wichtig, weil ich es so kennengelernt habe, dass ich nur in Unternehmen bisher tätig war, wo die Eigentümer selbst mitgearbeitet haben, also nie in einem Konzern. Das habe ich von Anfang an lieben und schätzen gelernt, weil die Entscheidungswege relativ kurz waren. Und für mich war der erste Eindruck ich hatte in der Vergangenheit noch nie Menschen kennengelernt waren, die so stolz waren auf das, was sie bisher geschaffen hatten, auf die Marke, auf das, was sie produzieren, wie sie sich nach außen darstellen. Das hat mich also schon sehr beeindruckt. Also ein richtiger, so ein Handwerker, so ein Produktstolz, Genau. Also so ein Markenstolz. Das, was man, ich sag immer so salopp Früher war es Made in Germany, wo man stolz drauf war, was man geschaffen hatte. Das kam dann so von null auf 100. Wieder hat mich das so getroffen, wo ich das mal in so in Augen, in der Gestik, in der Mimik, in der Sprache auch so gesehen habe. Von diesen Menschen, fand ich, war ich sehr beeindruckt und vom Land selber. Was hast du so? Wann warst du das erste Mal da? Dann mit Mit dem Vorstellungsgespräch war es wirklich das erste Mal da vor neun Jahren. Ich musste auch erst mal auf der Karte gucken, Wo ist denn das überhaupt? Weil ich habe im Bekanntenkreis dann rumgefragt, Ich sage kann mir jemand mal weiterhelfen? Kennt ihr was von Finnland? Und alle haben einfach mit dem Kopf geschüttelt.
Dietmar: Ja, ich war mal in Norwegen im Urlaub, ich war mal in Schweden. Aber Finnland so, das sagt mir gar nicht so und wie ist Frankreich? Aber Mallorca ist schön. Ja, genau. Aber das war so und das, was ich von Finnland her kannte, war eigentlich nur so ein bisschen aus dem Sportbereich. Ein paar berühmte Namen zu meiner Zeit in der Formel eins, wo, wo, wo finnische Rennfahrer gefahren sind. Man wusste oder ich wusste, dass es ziemlich nördlich ist, dass es kalt dort ist. Mücken, wusste ich, aber sonst war ich relativ unbedarft, was das Thema angeht von Finnland. Also hast du Mückenspray mitgenommen, das noch nicht mal Jacke und hast die auf das noch nicht mal Mückenspray noch nicht, weil ich zu einer Jahreszeit da wo ich gehofft hatte, dass keine Mücken da sind, also im im Spätherbst. Wobei ich jetzt mittlerweile auch schon mal Finnland zu jeder Jahreszeit bereist habe. Und es ist definitiv angesagt, im Sommer Mückenspray dabei zu haben. Okay, ein kleiner Tipp am Rande Danke dafür. Nein, der Tipp kommt erst noch. Der Tipp ist nämlich das Mückenspray. Was wir hier haben, was wir hier kaufen können, funktioniert da nicht. Also man sollte vor Ort kaufen. Das ist eine andere Gattung von Mücken, die da oben auf Blutsuche sind.
Dietmar: Echte Lifehack hier und Siv ist ja nicht, oder? Wenn wir jetzt mal voraussetzen, dass wir wissen, dass die Hauptstadt Helsinki ist und relativ im Süden korrekt und das ganze Land ungefähr 1000 Kilometer lang ist, wenn man das mal so geografisch ausdrücken darf, dann ist sie relativ in der Mitte, Richtig? Ja, also es gibt genug noch Luft nach oben und nach unten. Also es ist ungefähr. Ja, man spricht von der Mitte, also von von Helsinki aus ist es eine gute Flugstunde gen Norden. Wobei auch da muss man unterscheiden, mit welchem Flugzeug man fliegt. Also ich rede jetzt hier von einer zweimotorigen, dann ist es eine Stunde mit den normalen Flugzeugen. Jetzt werden es 45 Minuten. Ja, es sind ungefähr 650 Kilometer nördlich von Helsinki liegt Kiwi und Kiwi hat einen Flugplatz. Du willst das mit dem Flugzeug angereist? Nein, leider nein. Weil das ist dann auch. Die Flugplätze sind zwar reichlich gesät in Finnland, aber Kiwi selber hat keinen Flugplatz. Der naheliegende Flugplatz ist in Kalajoki. Nie. Stimmt auch nicht in Cucula. Ist er in Cucula ist der Flugplatz. Du kannst uns fast alles erzählen, aber wenn du das sagst, dass der in Cucula ist, dann ist er in Cucula. Das ist so ein bisschen wie eine Busstation. Also ist das wirklich nur ein Gebäude und ein Rollfeld. Und das ist wie. Wie Busverkehr halt eben. Und das ist der nahe gelegenste Flughafen. Und der ist dann 45 Minuten von Sibiu entfernt. Aber erzähl uns noch was über die.
Dietmar: Über die Leute. Das ist ja viel spannender, als wie man da hinkommt und wo man ist. Wie? Was hast du noch so? Was hast du so als als besonders empfunden, als du die Leute kennengelernt hast von sie? Wie außer ihrem Produktstolz? Für mich war es eine komplett neue Welt, weil. Wie soll ich es ausdrücken, die wir hier in Mitteleuropa, wir kriegen ja ständig immer dieses Ranking, dass in Finnland die glücklichsten Menschen leben. Und wenn man die Menschen sieht, sehen die gar nicht so glücklich aus. Also das Glück geht mehr so nach innen. Okay, das hat damit zu tun, dass die finnische Bevölkerung relativ auseinandergezogen ist. Also über 50 % der Finnen wohnen im südlichen Teil des Landes, also um Helsinki herum. Und je weiter man nach Norden kommt, desto spärlicher wird es besiedelt. Und das macht diese Menschen auch zu einer besonderen Art Menschen, die halt eben die Natur lieben, die Bewegungsfreiheit halt lieben. Und mir kam sie extrem entspannt vor. Mhm. Ich merke das heute noch, wenn ich mit meinen finnischen Kollegen hier durch Mitteleuropa reise. Die sind einfach total gestresst. So viel Verkehr, wie es hier ist, das gibt es in Finnland nicht. Die Ruhe, die da ist, Wenn ich dann im Hotel bin und mach das Fenster auf, ich höre da nichts. Ich höre da kein Auto, ich höre keinen Zug, ich höre kein Flugzeug. Es ist einfach ruhig. Und das strahlen diese Menschen noch aus, Diese innerliche Ruhe. Man kommt da hoch und ist zu 100 % motiviert, ist aktiv und will und tut.
Dietmar: Und die sitzen dann gegenüber und strahlen eine Ruhe aus. Indem sie manchmal. Nicht viel sagen. Einem zuhören. Und dann kommt man selber so ein bisschen. Oder kann es besser nachvollziehen. Was sie glücklich macht. Also die Finnen sind sehr naturverbunden. Hängt auch von den Gegebenheiten ab, dass sie halt eben. Ja aufgrund der geografischen Lage. Die Hälfte des Jahres Dunkelheit haben und die andere Hälfte Tageslicht. Also, Sie haben Sommer und Winter, Frühling und Herbst. Das hält sich in, bös gesagt in ein paar Stunden auf und dann ist das so und wenn man das mal selber erlebt hat, wie es ist, dass man wie so ein Duracellhase rumläuft, wenn 24 Stunden Licht da ist und der Körper einem signalisiert Du brauchst nicht schlafen, es ist ja noch hell oder im Winter halt eben es 24 Stunden dunkel ist und der Körper sagt nee, jetzt ist noch nicht Zeit aufzustehen, es ist ja noch dunkel draußen und man ja neben sich her eigentlich läuft und gar nicht so richtig fit wird. Und diese Belastung halt eben zu haben, ist schon eine enorme Herausforderung für Menschen, die in so einem Land leben. Und das hat mich total beeindruckt, dass du denen das anmerkst. Im Prinzip, dass sie so von der Umwelt auch beeinflusst sind. Genau. Sie sind also ein bisschen auch wenn die Sonne scheint, dann sind die 24 Stunden draußen. Dann nutzen Sie das Tageslicht auch wirklich. Dann findet unheimlich viel draußen statt. Das ganze Leben findet draußen statt, weil die Sommer sind doch gar nicht so kalt eigentlich.
Dietmar: Also ich habe 30 Grad. Ist ja ist ja absolut vorzeigbar. Ja, also einen Sommertag 30 Grad ist keine Seltenheit in Finnland, was man gar nicht glaubt. Es ist extrem warm und es kann auch extrem kalt werden. Das ist das, wo halt eben die extremen Temperaturunterschiede da sind. Also ich habe auch schon -30 -35 Grad gehabt. Wobei man kann es nicht vergleichen mit dieser Temperatur, die wir haben, weil es ist eine extreme trockene Kälte. Wir haben ja dieses nasskalte bei uns in Mitteleuropa und dann fängt man relativ schnell -5 schon nervt. Genau, da wird es schon richtig kalt und ungemütlich. Und bei -30 sagt man Och, ich brauche eigentlich keine Jacke, doch man braucht sie. Spätestens nach zehn Minuten merkt man, dass man sie braucht. Ist so extrem kalt dann. Ja, ja. Und auf die Landschaft angesprochen Ich habe mich ja in. Es gibt von Sibirien eine wunderbare Broschüre über Finnland, die du mir dankender Weise zur Verfügung gestellt hast. Und Finnland, das Land der 1000 Seen. So Bullshit, so sagt man. Ja, ja, das ist so das Land der 1000 88.000 Seen. Genau deswegen auch noch mal der Tipp mit den Mücken Es ist nicht. Es ist. Es ist sehr viel. Es ist sehr viel Platz, um Mücken zu produzieren und es ist also wirklich extrem dort. Es ist aber in der Mitte von Finnland, diese Seenlandschaft. Genau, Seenlandschaft. Ja, da muss ja jede zwei Kilometer oder fünf muss ja ein See sein, weil sonst kriegst du diese Menge gar nicht runter.
Dietmar: Ja, das ist richtig. Und diese Seen werden im Winter natürlich auch als Straßen genutzt, weil das die kürzeste Verbindung dann teilweise ist. Also es gibt ganz ausgewiesene Straßen über die zugefrorenen Seen, die man im Winter benutzen kann. Und das fandest du auch beim ersten Mal vielleicht ein bisschen abstrakt. Da war alles abstrakt, also dass das Licht, dass es nicht dunkel wird bzw. Oder wenn es dunkel ist, dass es dunkel bleibt. Die Landschaft, die diese, diese Stille, die dann noch teilweise da ist, das ist ja kann ja auch sehr beängstigend sein, wenn man das nicht gewohnt ist, dass man nichts hört. Wenn man aus so einem industriellen Land kommt wie Deutschland, dann ja, ist das schon eine Umgewöhnung. Aber im Laufe der Zeit lernt man das auch zu mögen, muss ich ganz ehrlich sagen. Also ich. Es gibt Zeiten, da bin ich so zwischen vier und fünf Mal im Jahr in Finnland unterwegs und ich freue mich jedes Mal, weil mich das total aus dem Alltag rausholt. Das ist so wie so eine, ja so eine, so eine Kur, die man eigentlich wieder so in sich selber hat, dass man nicht viel reden muss, dass man die Natur genießen kann, dass man mehr wieder auf das sich besinnt, was wir meinen, was die Finnen glücklich macht. Man guckt ja mit Neid drauf, dass die das eben können. So, und das ist wahrscheinlich der Grund, weil die immer gewinnen.
Dietmar: Sie selber wissen es nicht, warum sie gewinnen, aber wir denken, sie müssen einfach die glücklichsten sein. Du meinst, sie würden das gar nicht für sich so definieren? Nein, weil das für sie Alltag ist. Alltag ist, dass sie sich Zeit nehmen. Für die guten Dinge im Leben. Soll nicht heißen, dass sie nicht arbeiten. Doch sie arbeiten hart und schwer. Aber sie wissen auch, dass Arbeit nicht alles ist im Leben. Und sie holen sich die Energie sehr viel aus der Natur beim Pflücken von Beeren, die da einfach so es gibt. Ja, in Finnland gibt es ja das Jedermannsrecht. Das heißt also, ich kann einfach so in die Natur rausgehen, ich kann dort campen. Das ist mir eigentlich von der Regierung her so zugesagt worden. Es gibt da nicht so Schilder hier rasen betreten verboten. Das sind so Freiheitsdinger, die, die auch wirklich ausnutzen und sich halt eben gut gehen lassen. Und das sieht man, wenn man von außen kommt, dass das eine andere Welt ist. Und wie! Wie findet man denn diese andere Welt jetzt in den Schuhen wieder? Du hast durch das haben den Handwerksstolz aber in den in den Produkten es gibt ja mehr. Es gibt ja den Produktionsprozess, das Qualitätsmanagement und die Auswahl wie wie findet man dieses? Das Finnische, Wie findet man das im Produkt wieder? Zum Teil ist es typisch finnisch, zum anderen ist es aber auch typisch für skandinavische Länder, weil einfach die Umgangsformen mit den Mitarbeitern eine ganz andere ist.
Dietmar: So wie wir das hier kennen, also in den skandinavischen Ländern ist, ist der Mitarbeiter eigentlich das höchste Gut, was ein Unternehmer hat und der bekommt einfach die beste Ausstattung, die es gibt. Ob das Schuhe sind, ob das Bekleidung ist, ob das Handschuhe sind, ob das Augenschutz ist, Helmschutz. Da wird nicht auf den Euro geguckt. Das ist einfach. Wenn der Mann top ausgestattet ist oder die Frau, dann kann sie auch Topleistungen bringen. Und das ist der größte Unterschied, den ich von meiner Seite aus sagen kann, was ich zu uns unterscheidet. Also, und der Anspruch eben ist ein ganz anderer. Das heißt immer das Streben danach, dass man das Bestmögliche für in dem Produkt hineinbringt, um das größte Wohlbefinden für den Träger zu erzielen. Das ist das Streben und das ist ganz klar. Was mich damals auch gereizt hat für so ein Unternehmen tätig zu sein, weil das noch mal Tugenden sind, die. Bei manchen bei uns leider ein bisschen verloren gegangen sind. Sind die nicht auch wieder ein Stück weit am Kommen, weil Fachkräftemangel und jüngere Mitarbeiter, die irgendwie auch Wert auf einen Arbeitgeber legen, der gut ausgestattet ist, Auf jeden Fall. Ja, es kommt wieder. Es ist ein Lernprozess, weil wir uns lange Zeit, ich will nicht sagen dafür verschlossen haben. Aber es ist, man sieht es in allen Branchen wieder, dass wir wieder die die Schraube zurückdrehen und sagen okay, wenn ich Qualität habe, dann habe ich auch was, was langfristig dann hält.
Dietmar: Als Beispiel. Nur das hat jetzt nichts damit zu tun. Aber nur ich will das nur bestätigen, was du gerade gesagt hast. In Österreich zahlt die Regierung, wenn ich Elektrogeräte reparieren lasse und nicht wegschmeiße, eben 50 %. Oder ich glaube, bis zu 200 € übernehmen die die Reparaturkosten. Das heißt ja schon, dass die auch auf den richtigen Weg sind und sagen, wir müssen aus dieser Spirale rauskommen. Günstig produzieren und wenn es kaputt ist, schmeißen wir es weg zum Produktion. Vielleicht ist das nicht jedem klar, wie produziert komplett vor Ort in Finnland. Genau. Wir sind einer der wenigen Fabriken, die ich sage immer so schön von der Kuh zum Schuh produzieren. Natürlich häkeln wir die, die die Schnürsenkel nicht selber für den Lacher, aber den hatte ich noch nicht gehört. Da musste ich jetzt war ein Highlight, der war nicht abgesprochen. Ist immer ein Highlight zu wenn als eben die dieses Barbecue stattfindet. Wir verbrauchen selber relativ viel Leder mittlerweile. Aber nein, es ist. Es ist einmalig, so etwas zu sehen. Und das ist auch der Stolz von den Inhabern, dass sie auch gerne Gäste einladen und denen das zu zeigen, weil das ist deren höchstes Gut, was sie haben, sagen Guck dir das an, was wir hier machen und dann verstehst du das auch und kannst ein bisschen die Philosophie nachvollziehen. Es ist wirklich so, dass wir haben auch mal intern darüber diskutiert, ob es nicht auch Sinn macht, wie Marktbegleiter zum Beispiel diese lohnintensiven Arbeiten ins Ausland zu verlagern.
Dietmar: Da reden wir jetzt nicht über Fernost, sondern wir reden jetzt über günstige Lohn Ländern, die um Finnland herum liegen wie Lettland. So etwas, was ja nicht so weit weg ist, die einfach noch im Lohngefüge etwas niedriger sind, entspricht aber nicht der Philosophie von Kiwi, der Flexibilität und alles unter Kontrolle zu haben. Und deswegen hat man sich damals entgegen entschieden und hat einen anderen Weg eingeschlagen. Hat gesagt okay, damit wir überhaupt in der Lage sind, wettbewerbsfähig in Europa produzieren zu können, komplett müssen wir einfach unsere Produktion sehr effektiv machen und so gestalten, dass wir auf den europäischen Markt auch marktgerechte Preise anbieten können für Premiumprodukte. Weil wir sehen uns ja als Premiumhersteller und produzieren Premium Sicherheitsschuhe und Berufsschuhe. Das heißt aber, dass der. Der Kostenvorteil wird komplett bei sich selbst gesucht, also in Produktionsprozessen Abläufen. Genau das wird also nicht in der Qualität gesucht, dass man sagt Ich will jetzt, muss jetzt günstiger einkaufen, sondern in eigenen Prozessen und Optimierung, in Optimierung und und Fertigungsprozesse. Wenn man sich überlegt, dass für die Fertigstellung eines Schuhs, je nachdem was wir produzieren, round about so zwischen in manchen Teilen bis zu 60 Arbeitsschritte nötig sind, das ist schon enorm. Und wenn man das effizienter gestalten kann? Natürlich hilft die Technologie auch weiter heutzutage. Das ist. Maschinen gibt, die die per Laser, per EDV natürlich auch schon Zuschnitte machen. Das hilft natürlich, dort einen Weg zu finden, um halt eben in den Produktionskosten das Ganze zu senken, um dann hinterher nicht zu weit weg zu liegen von den Marktbegleitern, die natürlich dieses kostenintensive Auslagern in günstigen Ländern, was nicht schlecht ist, weil ich will das nicht abwerten, aber die Flexibilität geht verloren.
Dietmar: Also wir sind heute in der Lage und können, wenn ein Artikel leergelaufen ist, innerhalb von zwei Wochen den nachproduzieren. Weil wir in laufende Prozesse eingreifen. Und das geht nur, wenn wir die Produktion auch vor Ort haben. Wenn wir erst noch woanders anders anrufen müssten und müssten dann die Schäfte fertigen. Die müssen dann erst wieder zu uns gebracht werden, um dann die Laufsohlen anzuspritzen. Kommen wir mit der Zeit nicht hin. Und von daher ist es für uns enorm wichtig, alles an einem Ort zu haben, um flexibel zu bleiben und relativ schnell zu reagieren auf die Bedürfnisse vom Markt. Das heißt aber auch, dass wir eine hochmoderne Fertigung habt. Total Wir haben. Während der Oder im Vorfeld von Corona schon gesehen, dass wir mehr Kapazität benötigen. Und in der Geschichte von Fy gab es jetzt eine Investition, die sich glücklicherweise jetzt. Die sich jetzt zum Ende vollzieht, weil auch da haben wir Schwierigkeiten gehabt, Rohmaterialien zu bekommen, wie. Wie viele Unternehmen in Europa auch, um unsere Produktion zu erweitern, dass wir jetzt eine Produktionsfläche von 2,8 Hektar haben. Wir haben jetzt, wir sind jetzt hochgefahren und hätten einen theoretischen Tagesausstoß von sechseinhalb 1000 Paar Schuhe. Immerhin, das ist schon ein Wort und haben unsere Lagerkapazität jetzt erhöht und haben Stand heute. 260.000 Paar Schuhe. Lagermäßig. Eingelagert, worüber wir über das Zentrallager ganz Europa bedienen.
Dietmar: Made in Europe made in Finland, made in Finland made in Finland ist noch was anderes wie made in Europe, weil Made in Finland wirklich ein markenspezifische Aussage ist, die anders ist wie Made in Europe. Okay, also sorry dann dafür alles gut. Du hast mal erwähnt im Vorgespräch, dass ihr keine Endkontrolle kennt. Wenn das wahr ist, musst du mir das noch mal erklären. Oder unseren Hörer. Ja, das war ja, das war für mich auch ein interessanter Aspekt. Also die Fabriken, die ich bisher immer besucht hatte oder für die Hersteller, die ich gearbeitet habe, wie man das so kennt, ist ein Produktionsprozess. Und am Ende von dieser Produktionskette findet eine Endkontrolle statt. Das muss manchmal so sein, um halt eben Fehler auszumerzen. Sie geht da wieder einen ganz anderen Weg. Das heißt. Bei uns ist es so, dass während jeden Arbeitsprozess eigentlich eine Endkontrolle stattfindet, so dass am Ende von der Produktionskette nur 100 Prozentige Ware das Werk verlassen. Es wird während des Produktionsprozesses schon gewisse Sachen, die nicht hundertProzentig korrekt sind, schon zur Seite genommen, das heißt sie werden gar nicht mehr in den weiteren Produktionsprozess zugeführt. An irgendeiner Stelle eine Naht, aus welchem Grund auch immer nicht sitzt, dann ist der Produktionsprozess an der Stelle beendet. Genau. Die Mitarbeiter sind so geschult, dass sie für ihren Bereich entsprechend die Kontrolle machen und da nur hundertProzentig korrekte Ware den weiteren Produktionsprozess zugeführt wird. Das ist der Punkt, warum es bei uns keine richtige Endkontrolle gibt.
Dietmar: Es gibt eine Sichtkontrolle, klar, bevor der Schuh händisch in so einen Karton gepackt wird, das sieht man dann schon. Aber das ist in meiner Auffassung keine richtige Endkontrolle. Das ist aber auch ein Riesen vertrauens oder Vertrauensvorsprung, den man den Mitarbeitern gibt, dass sie wirklich auch entscheiden können. So ein Schuh an jeder Stelle aus dem Prozess herauszunehmen. Also finde ich, finde ich ja, das hat ja nicht nur Vertrauen, sondern es hat auch was mit der Ausbildung zu tun. Das heißt also, wenn man die Mitarbeiter dementsprechend auch ausbildet und weiterbildet, dann sollte man die in die Lage versetzen, das beurteilen zu können. Das können die und das machen wir auch, dass wir ständig Mitarbeiter entsprechend dort weitergehend schulen und weiterbilden, um halt eben uns da im Gesamten zu optimieren. Ja, wie gesagt, ich wollte das. Ich finde das. Ich finde das starkes Statement, dass man nicht einfach sagt ja, das wird halt produziert und am Schluss gucken wir, was bei rausgekommen ist, sondern dass jeder die eigene Eigenverantwortung war. Das Wort, was mir eben nicht eingefallen ist, dass die Eigenverantwortung von jedem so in den Vordergrund genommen wird. Das finde ich schon ein starkes Statement. Ja, hat vielleicht auch was mit der Historie zu tun, wie Zivi überhaupt entstanden ist. Man sagt ja nicht, ich mache jetzt einfach eine Schuhfabrik auf und dann produziere ich Schuhe. So war es ja nicht. Also die Geschichte von Zivi ist ja auch eine, eine ganz skurrile, wenn man das so sieht. Also die Firmengründung war ja, wenn ich das kurz erzählen darf, 1901 und 51 1951 von Lauri Jokinen, der eigentlich kein Schuhmacher war.
Dietmar: Er war einfach ein Geschäftsmann und der war Taxifahrer. So wie kommt der Taxifahrer zum Schuh? Er hat sich und das ist wieder das Besondere, als Geschäftsmann sich überlegt Wenn ich jetzt als Taxifahrer bin und ich habe meinen Kunden schon im Auto und ich fahre den irgendwo hin, das ist ja verlorene Zeit. In dieser Zeit könnte ich ihm ja theoretisch auch was verkaufen, weil der kann ja nicht weg. Und so hat er und so hat er angefangen eine Variante von Quiz, Taxi, Taxi, Taxi, Taxi und so, so hat er damals angefangen und hat dann während der Fahrt und das ist eine wahre Geschichte hat der Radios und Fernseher verkauft an seine Kunden im Taxi als Geschäftsmann perfekt. Und der hatte irgendwann dann einen Kunden mal der gesagt hat, das ist alles schön und gut, was du hier machst. Aber ich brauche weder ein Radio noch ein Taxi. Ich bräuchte eigentlich Arbeitsschuhe. Und dann hat sich Lauri Jurg gedacht Dann mache ich das doch und hat dann einfach vier Schuhmachermeister eingestellt und hat angefangen, Schuhe zu produzieren. Und erst im Jahre 1964 genau kam dann der Wandel, wo es halt eben vom Markt her war, dass man nicht nur Arbeitsschuhe benötigt, sondern man brauchte eigentlich Arbeitsschuhe mit einer Zehenschutzkappe. Also der klassische Sicherheitsschuh. Und seitdem produziert Kiwi Sicherheitsschuhe und so ist das Ganze gewachsen. Also, und vielleicht kommt aus diesem Gründerempfinden dann noch halt eben immer das Optimum rauszuholen, dahingehend auch diese das Bestreben halt eben in diesem Produktionsprozess schon von Anfang an halt eben das Optimum rauszuholen und nicht erst am Ende zu sehen, was ist gut und was ist schlecht.
Dietmar: Wir danken von ganzem Herzen diesem Fahrgast, der kein Radio brauchte. So sieht das aus. Sonst säßen wir heute nicht hier. Fantastisch. Ging es mir aus gegebenem Anlass. Wie halten es die Finnen mit Weihnachten? Wir wissen jetzt ein bisschen was über Mücken und über Kälte. Wir wissen noch nichts über Sauna. Genau. Weil das ist ja auch so das, was man mit Finnland verbindet. Saunen, was übrigens ein finnisches Wort ist, wissen viele auch gar nicht. Sauna ist finnisch. Bei den 5,5 Millionen Einwohnern gibt es man schätzt so mindestens 2,2 Millionen Saunen. Selbst im Parlament ist eine Sauna. Also das ist schon eine richtige Kultur, die die haben. Und Weihnachten wissen viele Auch der Weihnachtsmann wohnt in Finnland, der hat eine eigene Postadresse, der kriegt ja pro Jahr so und so viel Zusendungen von Kindern mit Wünschen. Und die werden auch alle beantwortet. Und Finnland selber unterscheidet sich nicht viel wie uns, wie bei uns auch mit Weihnachten. Das heißt, Sie haben eine ganz normale Adventszeit. Die haben den Heiligabend, die haben erst einen zweiten Weihnachtstag. Bei ihnen ist halt eben als Priorität, dass die Familie zusammenkommt, zusammensitzt, dass man gemeinsam ist. Das ist für die dann entsprechend an Weihnachten Geschenke mehr für die Kinder als die Erwachsenen nutzen die Gelegenheit und pflegen halt eben das Leben in der Familie.
Dietmar: Dann, dass man sich trifft, dann und die Familien dann zusammenkommen, ist auch eine Zeit der guten Taten, habe ich gelesen. Ja, also dass man sich halt auch um die Tiere draußen kümmert, zum Beispiel, dass man also das ist auch so ein bisschen abfeiert, dass man die, dass man Körner ausstreut für die Vögel draußen, das ist richtig, solche Sachen. Also so ein paar Rituale gibt es ja schon. Ja, das wird auch gemacht. Wie gesagt, wir haben ja im Vorfeld schon gehört, dass die Finnen sehr naturverbunden sind und die natürlich auch ihre Natur lieben und daraus ihre Kraft auch herausnehmen und ziehen. Und natürlich dann auch an die denken, die zu der Jahreszeit, wenn es halt eben wirklich nicht viel zu futtern zu finden gibt, natürlich dann entsprechend auch die Tiere dann mitnehmen und die natürlich dann auch etwas Gutes zukommen lassen, indem sie die halt eben für Futter entsprechend dann zur Verfügung stellen. Ja. Warst du schon mal in der Weihnachtszeit oder im Dezember oben? Ja, war ich schon. Und zwar Witzigerweise haben wir eigentlich unser European Meeting immer nach dem 6. Dezember, was bei uns Nikolaus ist und der 6. Dezember ist auch ein Nationalfeiertag. In Finnland, das ist nämlich der Tag der Unabhängigkeit. War ich schon oben und das ist eigentlich da sieht man eigentlich, wie gastfreundlich eigentlich diese Menschen halt eben sind, dass die bereit sind zu geben. Und sie freuen sich wirklich, wenn man von denen eingeladen wird.
Dietmar: Man muss sich da nicht so aufdonnern, man geht da ganz normal hin, wie man sonst auch geht. Und man ist ein guter Gast, wenn man sich freut, was was den angeht, was man, was man angeboten bekommt, was zu essen bekommt und genießt einfach die Gesellschaft mit diesen Menschen zusammen. Und da hat man die Möglichkeit wirklich die Finnen dann ein bisschen besser kennenzulernen, wobei sie sonst etwas kontaktscheu sind. So will ich es mal sagen. Okay. Ja, aber eigentlich ja auch ein schönes Motto für alle an Weihnachten, oder? Kommt zusammen, verbringt Zeit miteinander, redet miteinander, Habt eine gute Zeit. Ja, genau. Wobei, das sind so die Highlights in dem finnischen Kalender. Es ist einmal Weihnachten und natürlich die Sonnenwende, weil dann natürlich dann die helle Jahreszeit beginnt bei Sonnenwende es weniger besinnlich oder ist es mehr auch ein Fest, wo Alkohol fließt und man sich freut? Einfach behaupte ich jetzt einfach mal so aus dem Nichts, so wie man das generell behauptet. Ja, ja klar. Ähm, ja, es ist ein Fest der Freude, weil sie natürlich dann auch wissen, ab jetzt werden die Tage länger da da erwachen eigentlich die Lebensgeister wieder. Und da gehört natürlich, wie sagt man so schön bei uns Wein, Weib und Gesang mit dazu. Das heißt also die, die feiern das entsprechend natürlich dann auch klar, sei auch gegönnt. Ja, absolut. Ich meine, das haben wir ja schon. Also wir freuen uns ja schon, wenn die Tage länger werden und bei uns war es ja vorher nicht dann ein halbes Jahr dunkel.
Dietmar: Gibt es noch was, was wir auf jeden Fall irgendwie noch in die Runde werfen müssen. Es gibt noch was und zwar wir sind ja jetzt kurz vor Weihnachten und jeder weiß ja, dass der Weihnachtsmann sich irgendwann auf den Weg macht. Und jeder kennt die Lieder von Rudolph, dem Roten mit der roten Nase, dem Rentier. Es gibt noch eine schöne, schöne Geschichte ist Finnen haben für gewisse Sachen immer gewisse Worte, die man nicht so eins zu eins übersetzen kann. Und es gibt ein Wort, das nennt sich Poron kucma, Das ist finnisch. Und übersetzt heißt es eigentlich nur Das ist die Wegstrecke, die ein Rentier zurücklegen kann, ohne Wasser zu lassen. Und das sind genau 7,5 Kilometer. Das ist ein Längenmaß, was es nur in Finnland gibt. Also wenn Sie jemals den Ausdruck hören sollten Podenco Sema, wissen Sie, es handelt sich um 7:05 Kilometer, Das heißt, dieses, dieses 7/2 Kilometer ist dann auch so ein, so ein feststehender Begriff. Ja, das ist ein Längenmaß, so wie wir das kennen, mit Zentimeter, Armlänge Elle. Und so wie es früher gab, gibt es in Finnland dieses Längenmaß von sieben Kilometer. Das ist hat damit zu tun hat, dass das Rentier vom Weihnachtsmann erhält, vom Weihnachtsmann halt eben herausgefunden. Gisbert, ich bin ja so dankbar, dass du uns das noch mitgegeben hast, weil das ist so bereichernd ohne Quatsch. Ich finde das total schön. Sag es noch einmal das Wort Podencocema Podencocema Alles klar? Sind wir durch oder gibt es noch was, was du noch mit auf die Reise geben willst? Ich hoffe auf 2:00 null, dass ich noch mal eingeladen werde.
Dietmar: Dann können wir uns mal vielleicht über andere Sachen noch unterhalten. Also nicht nur erst mal über Finnland selber, wie weit das weg ist, was sich da sich anders oder was anders ist in Finnland, die zu uns würde mich einfach Technikfolge Du willst noch mal eine Technikfolge? Ja, die wird aber länger ausfallen dann entsprechend. Ich weiß gar nicht, wie lange wir jetzt schon geredet haben, aber ich bin dir so dankbar, dass du dieses Thema mitgebracht hast, weil ich finde das absolut spannend. Und du berichtest aus erster Hand sowohl von Finnland als auch von Zivi. Ich finde das ganz wunderbar und deswegen danke ich dir von wirklich von ganzem Herzen, dass du uns auf diese Reise mit nach Finnland genommen hast. Ganz wunderbar. Sehr gerne, Sehr gerne. Ja, dann lass mich noch abmoderieren. Das war nicht ganz ungefährlich. Der Arbeitsschutzpodcast der Fachzeitschrift Arbeitsschutz Aber sicher. Herr Berchtold, mein Chef sitzt nebenan und grinst. Musst du durch, Stefan? Heute mit meinem Gast Gisbert Thielemann und dem Thema Was macht die Finnen so besonders? Idee und Realisation Blackworks Dietmar Black im Auftrag des S2Verlags. Unter Fachzeitschrift Arbeitsschutz, aber sicher vertreten durch Stefan Berchtold als Publikum Produktion der Folge Stefan Winter für Podcastliebe und die Musik kam wie immer von Chilcareer A whole new World. Und ich sage Danke, Gisbert, ich danke dir. Bis zur nächsten Folge mit uns beiden. Sehr gerne. Ciao.
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